Die Fakultät für Europastudien (FSE) nahm ihre Tätigkeit unter der Benennung “Schule der Höheren Vergleichenden Europastudien” im akademischen Jahr 1993-1994 auf. Im Mai 1995 wurde sie dann in Fakultät für Europastudien umbenannt.
Die Fakultät für Europastudien ist die einzige Fakultät ihrer Art in Mittel- und Osteuropa und wurde im Rahmen eines von der Europäischen Kommission geförderten Tempus-Projekts als Teil eines europäischen Hochschulkonsortiums gegründet, an dem unter anderem die l’Université Libre de Bruxelles, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Università Cattolica del Sacro Cuore Milano, Università degli Studi di Milano, Utrecht University, Università degli Studi di Pisa, University Bradford und Sussex European Institute beteiligt sind.
Die Fakultät für Europastudien hat im November 2000, im Kontext der Aushandlung des Stabilitätspaktes und mit der Unterstützung der Deutschen Rektorenkonferenz, eine Tagung zum Thema der Europastudien veranstaltet, durch welcher die Institutionalisierung dieses neuen Bereiches der Lehr- und Forschungstätigkeit in Mittel- und Osteuropa durch die Organisierung, in einer ersten Phase, eines europäischen Studiennetzwerkes und die Entwicklung einer Datenbank für das höhere Bildungswesen und den internationalen und regionalen Institutionen initiiert wurde.
Das Studienangebot der Fakultät für Europastudien umfasst, neben den Bachelor-Programmen, auch eine breite Palette an Master- und Promotionsstudien. Das Masterstudium im Bereich des Europäischen Geschäftswesens und des Programmmanagements, ein Exzellenz-Masterstudium an der Babeș-Bolyai-Universität, verfolgt die Entwicklung von spezifischen Fertigkeiten und Kompetenzen im Bereich des europäischen Geschäftswesens, der öffentlich-privaten Partnerschaftsprogrammen, der interregionalen oder europäischen Kooperation, sowie im Bereich der Entwicklung von entsprechenden Lösungen in der Umsetzung der Projekte.
Das Masterstudium für Vergleichende Europäische Politikstudien erfolgt auf der Grundlage eines Doppeldiplomabkommens zusammen mit der Université Marne-la-Vallée und Université Paris-Est Creteil. Gleichzeitig muss auch der akademische und logistische Beitrag der US-amerikanischen Universitäten zum Masterstudium in Transatlantische Studien betont werden. In derselben Richtung einer internationalen Entwicklung wurde auch das Masterprogramm der Deutschen Studien aufgebaut, mit der Unterstützung berühmter deutschen Universitäten. Die Masterprogramme werden auch durch das Institut für Europäische Forschungen unterstützt.
Das Masterprogramm “Evaluation der Regionalen Entwicklung” ist das erste in Rumänien welches durch die Kooperation mehrerer Fakultäten gegründet wurde, mit der Erstellung eines Lehrplans welcher in direkter Weise die sozial-ökonomischen Probleme Rumäniens behandelt, mit spezifischen Ansätzen der gegenwärtigen regionalen Entwicklung unseres Landes, welche zwecks einer nachhaltigen und gleichheitsfördernden Entwicklung unterstützt werden muss.
Das Master für Leistungsfähiges Management hat als Zielsetzung die Heranbildung von Fachkräften mit Manager-Fertigkeiten, hauptsächlich für die Unternehmen auf dem rumänischen und EU-Arbeitsmarkt.
Neben den erwähnten, wurden anfangend mit dem akademischen Jahr 2012-2013 andere Masterprogramme im Bereich der Internationalen Beziehungen und Europastudien in englischer Sprache angefangen: Das Masterstudium in Transatlantische Studien und die Masterprogramme für Kulturdiplomatie und Globale Wirtschaft, sowie Kulturdiplomatie und Internationale Beziehungen, Angebote die hauptsächlich an der Nachfrage der internationalen Studierenden gerichtet sind.
Das Masterprogramm “Management der Internationalen und Europäischen Verhandlungen” ist das neueste auf diesem Niveau, wurde 2015 gegründet und erfreut sich bereits einer nationalen Nachfrage.
Die Lehrpläne im Bereich der Bachelor- und Masterstudien verfolgen hauptsächlich die Heranbildung der zukünftigen Fachkräfte in Europastudien, Internationalen Beziehungen, Deutsche Studien und den Europäischen Wirtschaftsbeziehungen. Hier werden Techniken, Strategien und Ansätze aus einem transdisziplinären Blickwinkel, sowohl aus einer theoretischen, als auch methodologischen Sichtweise und mittels der empirischen Feldforschungen betrachtet, die innereuropäische Kommunikation, die Expertise im Bereich der EU-Projekte und die Verwaltung des Informationsflusses zwischen den rumänischen und europäischen Einrichtungen unterrichtet.
Mit dem akademischen Jahr 2016-2017 ist das Promotionskolleg “Das Europäische Paradigma” Teil des internationalen Promotionsprogrammes PRIDE unter der Leitung der Universität Luxemburg. Die Promotionsthemen aus dem Bereich der Identitäten, Diaspora und deren Beitrag zur Integration, die enteigneten und zurückgewonnenen kollektiven Erinnerungen aus dem Bereich der faktualen Europastudien – die Einrichtungen, ihre Entwicklung usw., aus dem Bereich der Internationalen Studien usw., haben die Identität unserer Promotionsschule verfestigt, es wurden Abkommen für doppelte Promotionsprogramme geschlossen, sowie Kooperationen mit den Universitäten aus Straßburg, Padua und Brüssel, sowie aus Israel, aber auch mit dem Institut für Kulturdiplomatie aus Berlin.
Im Rahmen der Fakultät für Europastudien funktioniert das Europäische Zentrum für Information und Dokumentation EUROPE-DIRECT, ein Jean Monnet-Lehrstuhl (2004-2007), das Jean Monnet-Exzellenzzentrum (2007-2012) und zwei Jean-Monnet-Professuren. Gleichweise ist die Fakultät für Europastudien Teil der europäischen Forschungs- und Informationsnetzwerke.
Im Rahmen der Fakultät wurden mehrere Forschungs- und Expertisezentren im Bereich der internationalen und europäischen Verhandlungen, der regionalen Politik, der Reform der EU-Institutionen und der europäischen Verwaltung aus der Post-Lissaboner Perspektive der internationalen Beziehungen (CITADEL) gegründet.
Als eine Anerkennung der Klausenburger Europastudien hat die Europäische Kommission im akademischen Jahr 2012-2013, durch die Jean-Monnet-Initiative die Veranstaltung der Tagung “Disintegration and Integration in East-Central Europe” in Klausenburg gefördert, mit dem Schwerpunkt auf die Integration Mittel- und Osteuropas in die EU. Die Fakultät für Europastudien, zusammen mit der Gruppe der Historiker der Europäischen Integration der Europäischen Kommission haben den Ablauf dieser Veranstaltung koordiniert; das erste Event (20.-23. Februar 2013) war gleichzeitig eine Anerkennung von 20 Jahren Europastudien am Standort Klausenburg. Die Serie der internationalen Tagungen der Fakultät für Europastudien – organisiert in Zusammenarbeit mit dem prestigevollen Forum der Integrationshistoriker – wurde 2014 und 2015 fortgesetzt, und zuletzt, im April 2016 in Berlin, in Kooperation mit der Universität Straßburg und dem Institut für Kulturelle Diplomatie in Berlin abgehalten.
Im Jahr 2015 hat unsere Fakultät den 13. internationalen Kongress für europäische Kultur und Zivilisation “European Culture” organisiert, eine Großveranstaltung an welcher über 200 Fachleute aus der ganzen Welt teilgenommen haben.
Da die Internationalisierung für die Fakultät für Europastudien eine Priorität darstellt, verfügt sie über ein Büro für internationale Beziehungen, das das Programm Erasmus Plus umsetzt sowie bilaterale Abkommen, europäische Projekte und die internationale Mobilität von Lehrkräften und Studierenden verwaltet. Das Büro verwaltet ein Netz von 120 Erasmus-Partneruniversitäten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU, sowie mehr als 15 bilaterale Präferenzabkommen, Praktikumsmobilitäten, zwei Erasmus-Mundus-Projekte und zahlreiche Veranstaltungen mit internationalen Partnern. 15 % der derzeitig an unserer Fakultät Studierenden sind Ausländer. Die Fakultät führt das Erasmus-Mundus-Projekt MITRA durch, ein Doppelabschlussprogramm für den frankophonen Master in vergleichenden europäischen Politikstudien, das in Partnerschaft mit den Universitäten von Lille, Brüssel, Wrocław, Szeged, Dakar und Rio de Janeiro organisiert wird (http://euro.ubbcluj.ro/studii-politice-europene-comparate-lb-franceza/), und hat für den Zeitraum 2020-2024 DYCLAM+, ein Vierfachabschlussprogramm für den Master in Kulturdiplomatie und internationalen Beziehungen, mit den Universitäten von Saint-Étienne, Tomar und Neapel (http://euro.ubbcluj.ro/cultural-diplomacy-and-international-relations/
Die Klausenburger Schule für Europäistik ist dank ihres guten Rufs und ihrer Erfahrung in der Zusammenarbeit mit den EU-Organen, den diplomatischen Vertretungen und der öffentlichen Verwaltung häufig Gastgeber von Veranstaltungen zur europäischen Agenda und darüber hinaus. Die Organisation von Bürgerkonsultationen der Kommission und des Europäischen Parlaments an der FSE, die Teilnahme an akademischen Debatten des rumänischen Präsidenten, von EU-Kommissaren, Mitgliedern des Europäischen Parlaments, Botschaftern und anderen europäischen Funktionären sowie prominenten Persönlichkeiten des europäischen akademischen Lebens an FSE-Veranstaltungen sind eine Anerkennung der Professionalität, mit der sie seit mehr als zweieinhalb Jahrzehnten Fachwissen bereitstellt und Spezialisten für die Verwaltung europäischer Angelegenheiten ausbildet. Im Rahmen von öffentlich-privaten Verträgen bietet die Fakultät Ausbildungsleistungen im weiten Feld der Area Studies an – zum Beispiel das dreiwöchige Modul, das von 15 FSE-Fakultätsmitgliedern für eine Gruppe von Beamten des US-Außenministeriums veranstaltet wurde (Oktober 2017).
Die Anerkennung der Lehrkräfte der Fakultät für Europastudien wird sowohl durch die Tatsache bestätigt, dass sie Gastprofessoren an renommierten Universitäten in Europa wie Aix-Marseille, Nottingham Trent, Paris-Est-Créteil, Debrecen, Krems an der Donau usw. unterrichten, als auch durch ihre Teilnahme an zahlreichen internationalen Projekten mit Universitäten im europäischen Raum.
Alle Studiengänge der Fakultät für Europastudien sind von der rumänischen Agentur für Qualitätssicherung im Hochschulwesen (ARACIS) akkreditiert.
Der Studiengang Wirtschaftsdiplomatie hat zum ersten Mal eine Zulassung für das akademische Jahr 2020-2021 organisiert.